Feuerwehrverband gibt Tipps / Feuerwehren in Großefehn üben Eisrettung

Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) warnt vor dem Betreten nicht freigegebener Eisflächen: „Trotz der aktuellen Minusgrade sind viele Eisflächen noch zu dünn; es droht Einbruchgefahr“, erklärt DFV-Vizepräsident Hermann Schreck. Auch der Frost der vergangenen Tage garantiert nicht, dass die Eisdecke auf Seen oder Flüssen tragfähig ist. „Betreten Sie nur freigegebene Eisflächen!“, mahnt Schreck. Besonders Kinder lassen sich vom glitzernden Eis zu unvorsichtigem Verhalten verleiten.

Die Feuerwehren in Großefehn üben in diesen Tagen den Ernstfall. „Wenn eine Person in das Eis eingebrochen ist, muss jeder Handgriff sitzen“, so Mario Rolfs, Pressesprecher der Feuerwehr Großefehn. „Darum üben wir auf sicheren Flächen die Rettung aus dem kalten Wasser.“ Auf der Homepage der Feuerwehr West-Mittegroßefehn/Ulbargen ist so eine Übung beschrieben.

Für den sicheren Ausflug sollten einige Tipps der Feuerwehren beachtet werden:

• Nehmen Sie örtliche Warnhinweise ernst. Kindern müssen die Gefahren erklärt werden.
• Vermeiden Sie einsame Ausflüge auf dem Eis – bei einem Unfall kann es sonst sein, dass niemand Hilfe holen kann.
• Wenn das Eis knistert und knackt, Risse aufweist oder schwallweise Wasser auf die Oberfläche tritt: nicht betreten. Wenn Sie bereits auf dem Eis sind: Flach hinlegen, um das Gewicht auf eine größere Fläche zu verteilen, zum Ufer robben (möglichst wenig ruckartige Bewegungen).
• Rufen Sie im Unglücksfall sofort über den Notruf 112 Hilfe oder organisieren Sie, dass jemand einen Notruf absetzt! Vor allem bei unübersichtlichem Gelände kann ein Einweiser an einer markanten Wegkreuzung die Anfahrt der Rettungskräfte erleichtern.
• Vorsicht ist nicht nur bei fließendem Gewässer, verschneiter Oberfläche und bewachsenem Ufer geboten; auch an Ein- und Ausflüssen kann die Eisdicke plötzlich abnehmen. Vor allem an dunklen Stellen kann das Eis zu dünn sein – hier droht Einbruchgefahr!
„Innerhalb weniger Minuten in rund vier Grad kaltem Wasser erschlaffen die Muskeln, der Körper erlahmt, die eingebrochene Person geht unter“, erläutert Vizepräsident Schreck. Der Feuerwehrverband gibt folgende Tipps zum Verhalten im Unglücksfall:
• Wer einbricht, sollte versuchen, sich vorsichtig am Eis festzuhalten oder darauf zu ziehen. Wenn das Eis weiter bricht, kann man sich mit Fäusten oder Ellenbogen einen Weg zum Ufer frei schlagen.
• Helfer sollten sich nicht selbst in Gefahr bringen: Eigensicherung beachten (Leinen/Schwimmweste/Rettungsring), nicht zu weit hinaus wagen.
• Wer sich zum Helfen auf die Eisfläche begibt, sollte dafür eine Unterlage (Leiter, Bretter, Zaun, Hockeyschläger) verwenden, um das Gewicht zu verteilen. Die Hilfsmittel kann man der eingebrochenen Person zuschieben. Eine quer über die Einbruchstelle gelegte Unterlage oder Äste machen die Rettung leichter. Hilfreich können auch an Gewässern aufgehängte Rettungsringe sein.
• Gerettete in warme Decken (Rettungsdecke) oder Jacken hüllen, vorsichtig erwärmen, nicht als „Hausmittel“ mit Schnee abreiben.
• Unterkühlten Personen keinen Alkohol geben, stattdessen möglichst warmen Tee reichen.