Sechs junge Menschen sind am vergangenen Sonntag an den Folgen einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben, das teile nun die Polizei in Unterfranken mit. Eine schreckliche Tragödie, die auch uns als Einsatzkräfte sehr bewegt.
Die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung ist gerade im privaten Bereich nicht zu unterschätzen. In Deutschland führen diese zu ca. 1.500 bis 2.000 Todesfällen jährlich. Fast jeder Feuerwehrmann und Rettungsdienstmitarbeiter kennt Einsätze, in denen Menschen aus zuerst unerklärlichen gründen leblos in einer Wohnung aufgefunden und gerettet werden müssen. Hier ist auch für uns als Retter besondere Vorsicht geboten.
Kohlenmonoxid entsteht bei einer unvollständigen Verbrennung, wenn beispielsweise ein Raum in dem sich ein Kaminofen oder eine andere offenen Feuerquelle befindet, nicht ausreichend mit Frischluft versorgt wird. Ein Trend ist auch die Nutzung von Shisha-Pfeifen, auch hier ist die Nutzung in einem geschlossenen Raum sehr gefährlich.
Das gefährliche an dem Gas: es ist geruchs- und geschmacklos und schon wenige Atemzüge können zum Tod führen. Das liegt daran, dass die Lunge das Gas 200 mal schneller aufnimmt als den normalen Luftsauerstoff. Mit wenigen Atemzügen ist das Blut im Körper mit dem Kohlenmonoxid angereichert und kann keinen Sauerstoff mehr aufnehmen. Selbst eine schnelle Rettung ist dann oftmals erfolglos oder es treten schwerste Schäden bei den betroffenen Personen auf.
Der Deutsche Feuerwehrverband gibt deshalb folgende Handlungshinweise:
- Achten Sie beim Betrieb von Shisha-Pfeifen oder ähnlichen Geräten auf ausreichende Belüftung.
- Grillen Sie nie in geschlossenen Räumen – dies gilt auch für das Abkühlen der Kohle!
- Nehmen Sie beim Betrieb von Verbrennungsöfen oder gasbetriebenen Geräten plötzlich auftretende Kopfschmerzen ernst – sie sind ein erstes Anzeichen für eine mögliche Vergiftung. Begleitet werden sie unter Umständen von Bewusstseinseintrübung.
- Beim Verdacht des Auftretens von Kohlenmonoxid verlassen Sie sofort den betroffenen Raum. Sofern möglich, sollte man die Fenster öffnen, um zu lüften.
- Wenn es Ihnen ohne Eigengefährdung möglich ist, schalten Sie das möglicherweise verursachende Gerät aus oder entfernen den Auslöser aus der Wohnung.
- Alarmieren Sie im Verdachtsfall Feuerwehr und Rettungsdienst über die europaweit gültige Notrufnummer 112!
Neben den Rauchmeldern bieten auch Kohlenmonoxidmelder, die frühzeitig vor der Vergiftungsgefahren warnen, eine sinnvolle Ergänzung im Haushalt.
Copyright: Mario Rolfs – Feuerwehr Großefehn, Deutscher Feuerwehrverband
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