Geschichte Feuerwehr West-/Mittegroßefehn & Ulbargen

Die Freiwillige Feuerwehr West-Mittegroßefehn/Ulbargen entstand als eine der ersten Feuerwehren in Großefehn im Jahre 1883 in der damaligen Gemeinde Westgroßefehn. Das Spritzenhaus stand neben der „Gastwirtschaft zum Compagniehaus“. Es handelte sich hier um das Gebäude des 1. Compagniehauses der Großefehncompagnie, das um 1960 abgerissen wurde. Untergebracht war im Spritzenhaus die zu dieser Zeit hochmoderne Handdruckspritze.
Sie wurde von der Firma Adolph Pieper in Moers a. Rhein erbaut. Es löst noch heute Erstaunen aus, dass dieses Produkt der damaligen modernen Brandbekämpfungsmittelindustrie fast 60 Jahre ununterbrochen der hiesigen Brandbekämpfung gedient hat.

Das Jahr 1934 brachte das Ende der Pflichtfeuerwehr Westgroßefehn. Immerhin hatte sie mehr als ein halbes Jahrhundert lang ein beredtes Zeugnis vom Beistandswillen Westgroßefehner Bürger abgegeben. Auch der höchstpersönliche Einsatz der ersten Feuerwehrmänner soll hier nicht unerwähnt bleiben. Wir können uns angesichts der heutigen guten Straßenverhältnisse kaum noch vorstellen, wie z.B. die Männer der ersten Stunde mit ihrer neuen Handdruckspritze und den Pferden davor bereits 1884 zum ersten größeren Brandeinsatz nach Bagband galoppierten. Gar oft wird bei den damaligen schlechten Straßen- und Wegeverhältnissen ohne Straßenbeleuchtung der Brandeinsatz ein halsbrecherisches
Nacht- und Nebelunternehmen gewesen sein.

Ab 1934 hatte jede Gemeinde auf staatliche Anweisung eine freiwillige Feuerwehr zu bilden oder musste einem Feuerlöschverband angehören. Daraufhin wurde der Feuerlöschverband West-Mittegroßefehn-Lübbertsfehn gebildet. Lübbertsfehn gehörte diesem Verband bis zur Bildung der Gemeinde Ihlow 1972 an.

Am 15. April 1935 hatte die Freiwillige Feuerwehr Westgroßefehn 29 aktive Mitglieder, davon 16 aus Westgroßefehn und 13 aus Mittegroßefehn. Gemeindebrandmeister war von 1934 bis 1961 Christoph Onneken.

Das erste Feuerwehrfahrzeug des damaligen Feuerlöschverbandes war ein Opel P4, Baujahr 1936 mit 1,1l Hubraum und 34 PS. Das Fahrzeug wurde im Sommer 1948 durch die Gemeinde Westgroßefehn von dem Landwirt Meinhard B. aus Timmel für 50,- DM erworben. Es wurde als Mannschaftstransportfahrzeug und als Zugfahrzeug für den Tragkraftspritzenanhänger eingesetzt. 1950 wurde der Opel durch einen PKW Horch ersetzt.

Im Jahre 1955 gab die Feuerwehr Westgroßefehn ihren bisherigen Standort beim Compagniehaus in Westgroßefehn auf und baute ein neues Spritzenhaus bei der Brauerei Feyen an der Grenze der Gemeinden Westgroßefehn und Mittegroßefehn. Im Jahr 1955 wurde der PKW Horch durch einen PKW der Marke Wanderer ersetzt.

1957 gab es endlich ein richtiges Feuerwehrfahrzeug, ein Löschgruppenfahrzeug LF8 Opel Blitz.

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LF8 Opel Blitz

Einen weiteren großen Sprung nach vorne bezüglich der Ausstattung wurde im Jahr 1968 mit der Anschaffung eines Tanklöschfahrzeuges TLF 16T getan. Mit diesem Fahrzeug wurde die Grundlage für die positive Weiterentwicklung der Wehr in den nächsten Jahren geschaffen, da auf diesem Fahrzeug alle auch für den überörtlichen Einsatz gedachten Ausrüstungsgegenstände untergebracht wurden.

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TLF 16T

1981 wurde ein Löschgruppenfahrzeug LF8 Opel gebraucht aus Ostenholz als Ersatz für den abgängigen Opel Blitz angeschafft.

1981 wurde das jetzige Grundstück von der Gemeinde gekauft, am 2.5.1985 begann die Wehr in Eigenleistung mit der Erstellung der Fundamente und der Bodenplatte, finanziert aus eigenen Mitteln. Im Jahr 1986 ging es dann richtig los: Nach der offiziellen Grundsteinlegung am 22.05.1986 wurde der Neubau mit der Hilfe von aktiven und passiven Mitgliedern sowie weiteren Freunden der Feuerwehr aus der Bevölkerung in 9.500 Stunden Eigenleistung bis zum 12.12.1986 übergabefertig erstellt. Alle 117 Personen, die unentgeltlich am Bau mitgewirkt haben, erlebten mit dem Bau eine ganz besondere Kameradschaft und jeder hat seine besonderen Erinnerungen.

Im Sommer 1991 wurde schließlich ein neues Löschgruppenfahrzeug der Firma Ziegler angeschafft.

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Große Freude herrschte über die Anschaffung von zwei neuen TLF 16/25 im Gesamtwert von über 330 000 € für die Ortsfeuerwehren Holtrop und West-Mittegroßefehn/Ulbargen. Die Fahrzeuge wurden durch je eine Gruppe der beiden Feuerwehren und Vertreter der Gemeinde, an der Spitze Bürgermeister Heyo Wolters, aus Weisweil (Baden-Württemberg) abgeholt. Das neue Fahrzeug wurde dann am 10.09.2004 auf einem Korso durch den gesamten Löschbezirk der Bevölkerung vorgestellt.

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MTF, TLF 16/25, LF8; Stand 2010

Die Wehr benutzt ab dieser Zeit den offiziellen Namen West-Mittegroßefehn/Ulbargen. Hiermit soll die Zusammengehörigkeit mit der Ortschaft Ulbargen gestärkt werden.

Für weitere Infos steht die gesamte Chronik als PDF zum Download bereit:

Quellenangaben

  1. Aufzeichnungen der Freiwilligen Feuerwehr West-Mittegroßefehn
    a. Freiwillige Feuerwehr West-Mittegroßefehn 1934-1958, Textsammlung im Schnellhefter OF Ulbargen, Textsammlung im Schnellhefter, 1934-1950.
    b. Protokollbuch der Freiwilligen Feuerwehr West-Mittegroßefehn
    c. Zweites Protokollbuch 2001 – 2002
    d. Protokolle der Mitgliederversammlungen 2000 – 2008
  2. Festschrift zum Kreisfeuerwehrtag am 19. und 20.Mai 1973 in Mittegroßefehn
    anlässlich des 100jährigen Bestehens der Wehr
    Autor: Helmut Ott
  3. Festschrift zum Kreisfeuerwehrverbandsfest 1983 anlässlich des 100jährigen
    Bestehens der Wehr
    Autor: Johann Bless, 1983
  4. Chronik der Feuerwehr West-Mittegroßefehn/Ulbargen anlässlich des 125jährigen Bestehens der Wehr
    Autor: Siegfried Lüderitz, 2008
  5. Karl-Heinz Wiechers: … und fuhren weit übers Meer
  6. Manfred Wittor; Mühlen in Großefehn
  7. Heinrich Tebbenhoff: Großefehn

Die Zusammenfassung, Aufarbeitung und Erweiterung der oben genannten Quellen zur Darstellung auf dieser Homepage erfolgte durch Hans-Jürgen Schütz.