Mittegroßefehn: Großbrand vernichtet Wohnhaus mit Spielcasino

Am frühen Dienstagabend geriet an der Bundesstraße in Mittegroßefehn ein Wohnhaus, an welches noch eine Spielothek angebaut ist, in Brand. Da auch Personen im Gebäude vermutet wurden, alarmierte die Leistelle Ostfriesland daraufhin mehrere Feuerwehren aus Großefehn zur Einsatzstelle.

Die Gesamtlage war zunächst sehr unübersichtlich. Das betroffene Gebäude umfasst mehrere Wohneinheiten. Rauch drang bei Ankunft der Wehren bereits aus den Fenstern im Obergeschoss. Zwei Trupps unter Atemschutz drangen in das Obergeschoss vor, um nach vermissten Personen zu suchen und einen Löschangriff vorzunehmen. Zeitgleich wurde die Alarmstufe erhöht und weitere Kräfte, so wie die Drehleiter aus Wiesmoor alarmiert.

Der untere Gebäudebereich wurde von weiten Kräften nach Personen durchsucht. Im Hinteren Gebäudeteil befand sich zu diesem Zeitpunkt noch drei Personen einer sechsköpfige Familie, diese wurde umgehend aus dem Gebäude evakuiert. Eine schwangere Bewohnerin wurde anschließend vorsorglich in das Krankenhaus nach Aurich gebracht.

Als bereits mehrere Trupps unter Atemschutz in das Gebäude zur Brandbekämpfung eindrangen und die Drehleiter zum Einsatz gebracht werden sollte, kam es im Obergeschoss zu einer Rauchgasdurchzündung, die schlagartig einen Großteil des Gebäudes in Brand setzte, sodass die eingesetzten Trupps das Gebäude fluchtartig verlassen mussten.

Zwei Feuerwehrleute aus Holtrop erlitten hierbei leichte Brandverletzungen und wurden von der DRK-Bereitschaft Aurich  zunächst ins Krankenhaus nach Aurich gebracht, konnten aber nach einer ärztlichen Versorgung wieder an die Einsatzstelle zurückkehren.

Auf Grund der jetzt eingetretenen Lageänderung wurden sofort weitere Feuerwehren und eine weitere Drehleiter der Feuerwehr Aurich nachalarmiert. Kurz nach 20.00 Uhr kam es im hinteren Dachbereich erneut zu einer Rauchgasdurchzündung. Zu diesem Zeitpunkt wurden zwei Löschmonitore der Drehleitern, zwei B-Rohre und vier C-Rohre im Außenangriff und fünf C-Rohre im Innenangriff unter Atemschutz eingesetzt.

Durch diesen massiven Löschangriff konnte das Feuer schließlich nach mehreren Stunden unter Kontrolle gebracht und eingedämmt werden. Für die Bundesstraße 72 musste für die Dauer des Einsatzes in diesem Bereich eine Vollsperrung eingerichtet und der Straßenverkehr umgeleitet werden. Die Bevölkerung wurde während des Einsatzes gebeten, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Der Verpflegungszug der Feuerwehr Middels, die mit dem Einsatzleitwagen des Landkreises Aurich von Beginn an im Einsatz war, versorgte die Einsatzkräfte mit Getränken. Insgesamt waren rund 150 Einsatzkräfte mit über 20 Fahrzeugen im Einsatz. Die Löscharbeiten dauerten bis ca. 23:30 Uhr an.

Datum: 19.04.2016
Uhrzeit: 19:04 – 23:30
Ort: Mittegroßefehn
Alarmart: F_mittel_Y (Feuer mittel, Menschenleben in Gefahr)
Fahrzeuge/Wehren: Akelsbarg-Felde-Wrisse (LF8, ELW 1), Aurich-Oldendorf (LF 8, MTW), Bagband (LF 8), Holtrop (TLF 16-25, LF 8, MTW), Strackholt (LF 8-6), Timmel (LF 8, MTW), West-Mittegroßefehn & Ulbargen (TLF 16-25, LF 8), Middels (ELW 2), Wiesmoor (DLK, TLF 4000), Aurich (DLK), DRK Bereitschaft
Eingesetzte Mittel: insg. 12 Trupps unter Atemschutz, 2 B-Rohre u. 4 C-Rohre im Außenangriff, 5 C-Rohre im Innenangriff, 2 Löschmonitore (Drehleiter)
Kräfte: ca. 150

Copyright: Mario Rolfs. Bilder: Mario Rolfs, Rainer Osterbuhr
Bitte fragen Sie mich (m.rolfs@feuerwehr-grossefehn.de), falls Sie die Inhalte dieses Artikels verwenden möchten.

Kommentare sind geschlossen